Widerstand gegen Windkraft im Pfälzerwald

Der SWR hat in seiner Sendung „Zur Sache RLP“ vom 04.12.2014 über den Widerstand gegen die Windkraftpläne im Pfälzerwald berichtet. Das UNESCO MAB-Nationalkomitee unter dem Vorsitz von Frau Dr. Christiane Paulus lehnt Windkraft im gesamten bewaldeten Gebiet des Pfälzerwaldes, d.h. auch in der Entwicklungszone ab. Zitat:

Bei einem Gespräch mit Herrn Umweltstaatssekretär Dr. Griese Anfang Juni d.J. in Mainz mit Bürgermeistern und Verbänden zur Zukunft des Biosphärenreservates Pfälzerwald habe ich persönlich noch einmal ganz klar dargelegt, dass das MAB-Nationalkomitee den Ausbau der Windkraft nicht nur in den Kern- und Pflegezonen, sondern auch im bewaldeten Teil der Entwicklungszone des Biosphärenreservates/Naturparkes Pfälzerwald ablehnt, um sein Alleinstellungsmerkmal als in Deutschland größtes unzerschnittenes Waldgebiet nicht zu gefährden. Das MAB-NK wird weiterhin die Entwicklung des Biosphärenreservates Pfälzerwald ganz eng im Blick haben. *

Das hindert allerdings unsere Landesregierung unter der Leitung des Grünen Umweltstaatssekretärs Dr. Griese nicht daran Windkraftpläne im zentralen Pfälzerwald voranzutreiben.

Dr. Bernhard Braun, energiepolitischer Sprecher der Grünen, sagte dazu in der SWR-Sendung, dass nicht die Landesregierung, sondern die Kommunen und Betreiber dort Windräder planen. Da muss man doch dem schlechten Gedächtnis von Herrn Braun mal auf die Sprünge helfen, denn die Landesregierung hat bereits den Entwurf einer Absichtserklärung verfasst, in der das Land RLP, vertreten durch das Umweltministerium und die Landesforsten, eine gemeinsame Planung mit den dortigen Kommunen für Windparkprojekte im zentralen Pfälzerwald auf den Weg bringen will. Diese Konzentrationszone umfasst ein Gebiet von ca. 44 qkm!

Oder bedeutet die Aussage von Herrn Dr. Braun, dass sich die Landesregierung aus der Planung zurückgezogen hat? Wohl kaum.

Die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission, Frau Dr. Metze-Mangold, wird in ihrer Kritik sehr deutlich und sieht den Titel „Biosphärenreservat“ durchaus in Gefahr. Die Aberkennung dieses Titels wäre eine Katastrophe für die gesamte Region.

Und was ist mit unseren französischen Freunden? Diese wollen den Wildwuchs von Windrädern in wunderbaren Naturlandschaften auch nicht. Deshalb hat sich am 29.11.2014 in den Vogesen, am Col du Bonhomme, eine Allianz von französischen Bürgerinitiativen mit dem Bündnis Energiewende für Mensch und Natur und der Initiative Pro Pfälzerwald, als Mitglied des Bündnisses, gegründet. Lesen Sie dazu den Artikel auf der Bündnisseite „Franzosen und Deutsche unterzeichnen Partnerschaftsabkommen“.

  • Näheres zur Absichtserklärung können Sie in dem Beitrag „Verkehrte Welt“ von Ulla Kern nachlesen.

* Hervorhebungen: IPP