Langerkopf – Fundamente sollen bleiben

Was hat sich seit unserer letzten Besichtigung getan?

Die „Renaturierung“ des Langerkopfs soll bald abgeschlossen sein. Bei unserer letzten Besichtigung am 13.07.2018 haben wir festgestellt, dass sich wirklich nicht mehr viel getan hat. Der kleine Bagger und die maroden Müllcontainer waren allerdings noch da, ebenso wie alle Fundamente!

Wie gehabt: Bagger und Müllcontainer © Foto: IPP (abs)

Unverändert: Der kleine Bagger mit den frei zugänglichen Müllcontainern © Foto: IPP (abs)

Die Fundamente sollen lt. Aussage von Staatssekretär Dr. Griese nicht entfernt werden! Das teilte er der CDU auf ihre Anfrage II (s. unten) zur Renaturierung des Langerkopfs mit. Zitat:

„…. hat das Land …. keinen Anspruch gegenüber dem Bund auf die Übernahme der Kosten für eine Beseitigung. Der Bund muss lediglich die Verkehrssicherheit herstellen. Ein Rückbau der Fundamente ist daher nicht beabsichtigt.“

Weiter: „… Der Rückbauprozess wurde durch die Verbandsgemeinde Hauenstein begleitet. Rechtliche Bestimmungen gegen das Belassen der Fundamente konnten trotz Prüfung nicht vorgetragen werden.“

Im Klartext:
Der Rückbau der Fundamente würde das Land Rheinland-Pfalz Geld kosten, dann lässt man sie eben stehen!

Aber es gibt mehr Probleme! Im vorderen Bereich des Geländes ist stellenweise nach wie vor ein deutlicher Ölgeruch vorhanden. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Aussage von Dr. Griese in seiner Antwort zu Anfrage I der CDU (s. unten), Zitat:

„Bislang liegen der oberen Bodenschutzbehörde SGD Süd keine Erkenntnisse für die Existenz einer „Altlast“ im bodenschutzrechtlichen Sinne vor.“

Der starke Gewitterregen vor einiger Zeit hat zudem so einiges zu Tage befördert. Auf dem Gelände finden sich überall noch Müllreste und aus dem Boden ragen alte Kabel und Rohre. Hohlräume, die bei unseren bisherigen Besichtigungen verborgen waren, wurden freigespült.

Freigespülte Hohlräume mit Rohren © Foto: IPP (abs)

Freigespülte Hohlräume mit Rohren © Foto: IPP (abs)

Es stellt sich die Frage, wie ein Gelände „renaturiert“ werden soll, wenn Müllreste, Beton und Asphalt bleiben? Im hinteren Bereich wurde zum Teil einfach Hächselmaterial auf den Asphalt geworfen. Das ist keine Lösung, aber billig! Und wo sollen sich auf den alten Fundamenten und Wegen Biotope bilden, wie z.B. die von Dr. Griese angesprochenen Trockenrasen? So wird die Hoffnung von Dr. Griese, dass einfach Gras über die Sache wächst, kaum erfüllt.

Fundamente mit Plattenbelag und Bitumen (?) © Foto: IPP (abs)

Fundamente mit Plattenbelag und Bitumen (?) © Foto: IPP (abs)

Außerdem teilte das Umweltministerium auf Nachfrage der Rheinpfalz (Artikel vom 18.05.2018) mit, dass bei den Arbeiten im vergangenen Jahr unvorhergesehene Reste gefunden wurden, wie etwa Tank- und Schachtanlagen mit Überläufen in das Außengelände. Wurden diese entfernt oder einfach nur zugeschüttet? Hat man entsprechende Bodenproben genommen, auch im Außenbereich? Wurde überhaupt geprüft, was sich noch alles im Verborgenen befindet? In Anbetracht der nun freigespülten Hohlräume, wohl kaum.

Fazit: Die Gebäude wurden nur oberflächlich abgetragen, überall finden sich Müllreste, der Boden ist durchsetzt davon! Was sich unter dem Gelände wirklich noch befindet, weiß scheinbar niemand genau. Hinzu kommt im hinteren Bereich eine auf billigste Art und Weise vorgenommene Bepflanzung mit Nadelbäumen, die zum Teil bereits im Mai schon wieder abgestorben waren.

Entspricht dieser Zustand einer Renaturierung, die 2,1 Millionen Euro an Steuergeldern verschlingt? Wir werden das Gelände und die Restarbeiten im Auge behalten!

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05.08.2018 (aes)


Nachstehend die Anfragen der CDU vom 24.05.2018 zur Renaturierung des Geländes auf dem Langerkopf und die Antwort unseres Umweltministeriums, vertreten durch Dr. Griese, vom 15.06.2018:

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