Der Teufelstisch bei Hinterweidenthal (Kaltenbach)


Bei Hinterweidenthal auf der alten Gemarkung zu Kaltenbach steht eines der markantesten Naturdenkmäler des Pfälzerwaldes, der Teufelstisch. Wie dieser entstanden ist, davon erzählt folgende Sage:

Der Teufelstisch bei Hinterweidenthal/Kaltenbach  © wst (IPP)

Vor langer Zeit kurz vor Walpurgis wanderte der Teufel zum legendären Blocksberg und kam dabei durch den Wald im Kaltenbachertal. Mit sich führte er einen schweren Sack voller Gold, Perlen und Edelsteinen. Da er schon sehr lange unterwegs war, wurde er müde und suchte ein annehmbares Plätzchen, um sich auszuruhen. Aber er fand keines. Aus anfänglichen Missmut darüber wurde unbändiger Zorn; schließlich riss er zwei Felsplatten aus der Flanke eines Berges und stellte sie aufeinander, sodass ein respektabler Tisch entstand. Dort saß er nun auf seinem Sack, stützte sein müdes Haupt auf seine mächtigen Pranken und blickte über Berge und Täler in die Ferne. Nachdem er so eine Weile gerastet hatte, machte er sich wieder auf den Weg. Am nächsten Morgen stiegen die Dorfleute auf den Berg und erblickten dort den mächtigen Felsentisch. Voller Grauen und Furcht bekreuzigten sie sich und flüsterten: „Das war bestimmt das Werk des Teufels.“
Ein junger Bursche war auch dabei und während die Leute immer noch ängstlich beieinanderstanden, entdeckte dieser eine kleine Perle. „Die hat wohl der Teufel verloren. Und wo es eine gibt, wird noch mehr zu finden sein.“ Also stieg er am Abend allein auf den Berg zum Teufelstisch, um nach weiteren Schätzlein zu suchen. Noch in derselben Nacht ließ sich von dort ein fürchterliches Lärmen und Schreien vernehmen. Der junge Mann aber blieb seither verschwunden und wurde niemals wieder gesehen.

Februar 2021 (ds)