Keine Windräder im Biosphärenreservat Pfälzerwald


Und wieder ein erneuter Vorstoß, das Biosphärenreservat Pfälzerwald für Windindustrieanlagen zu öffnen inklusive entsprechend großen Bahnhofs seitens der regionalen Presse. Hierzu ein Leserbrief (siehe Text) zu den Wasserstoffambitionen des Herrn Meyerer (CDU/Hauenstein) und unsere Pressemitteilung im Anhang.

Herr Meyerer setzt auf Wasserstoff als zukünftiger Energieträger. Damit ist er in guter Gesellschaft, setzen doch Mitglieder alter und neuer Bundesregierungen auch auf dieses Pferd. Längst sind mit der nationalen Wasserstoffstrategie die Hebel in Bewegung gesetzt, viele Millionen Fördergelder für Wissenschaft und Forschung in sogenannten Leitprojekten zugesagt (H2Giga, H2-Mare, TransHyde).

Alle diese Projekte gehen davon aus, dass Wasserstoff in sehr großem Maßstab produziert und transportiert werden muss. Die Mengen sind so gigantisch, dass es die Vorstellungskraft von Otto Normalverbraucher weit übersteigt. Diese Anlagen sollen tatsächlich mit vor erzeugtem Wind -oder Solarstrom gespeist werden, aber die dafür erforderlichen Flächen findet man nicht im Pfälzerwald, sondern auf dem offenen Meer und den Wüstenlandschaften in Australien, Afrika und Arabien. Am Beispiel des Projekts NEOM (https://www.neom.com/de-de/about), bei dem eine neue hochmoderne Stadt in der Wüste gebaut wird, kann man ermessen, wie gedacht werden muss, um die neue Wasserstoffwelt zu erschaffen.

Auch deutsche Firmen sind daran beteiligt, dort eine riesige Wasserstoffelektrolyse aufzubauen, deren Größe und Leistungsfähigkeit alles bisher dagewesene weit übersteigt. Wir werden also in Zukunft – statt Öl und Gas – Wasserstoff von den Ölscheichs kaufen. Deutschland könnte von dem für unsere Industrie erforderlichen Bedarf allenfalls einen Promillebruchteil selbst herstellen.

Es bleibt dabei …. © IPP

Es gibt also absolut keinen Grund mit dem Argument der Wasserstoffherstellung die höchstens drei Windräder auf den Langerkopf zu stellen. Viel zu gering ist die Ausbeute. Viel zu groß ist die Dammbruchgefahr für den gesamten Pfälzerwald. Viel zu stark würden die Begehrlichkeiten auch auf anderen Hügeln Windräder aufzustellen. Viel zu groß ist die Gefahr, dass der Artenschutz unter die Windräder kommt. Viel zu groß ist die Gefahr, dass der Wasserhaushalt des Waldes aus den Fugen gerät und das Grundwasser weiter absinkt. Windräder gehören nicht in den Wald und schon gar nicht in den Pfälzerwald. Die Natur wird mit Unterstützung verantwortungsbewusster Förster einen Weg finden, mit dem Klimawandel zurechtzukommen. Abholzung zwecks Windradaufbau ist jedenfalls nicht der richtige Weg.

Der Windradpionier aus dem Hunsrück, der jahrelang als Bürgermeister jahrelang dafür gekämpft hat, die ersten zwei Windräder im Hunsrück zu bauen, hat schon vor mehr als 10 Jahren im SWR Fernsehen sinngemäß gesagt, dass er das niemals gemacht hätte, hätte er schon damals gewusst, wie der Hunsrück dadurch von Windrädern überrollt werden würde. Das sollte sich auch jeder für den Pfälzerwald bewusst machen.

24.07.2022 (chr/sth)