Hofstätten: Ein Dorf bangt um seine wirtschaftliche Existenz


Hofstätten, ein Dorf mitten im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Saubere Luft, Natur und ländliche Idylle pur. Prädikat besonders wertvoll, vor allem für den Tourismus, die wichtigste und beinahe einzige Einnahmequelle des Dorfes. Damit könnte es allerdings in absehbarer Zeit bald vorbei sein, denn nach den mittlerweile unmissverständlichen Plänen der Landesregierung in Mainz sollen sich auf dem Langerkopf in Sichtweite von Hofstätten mindestens 10 Windindustrieanlagen (Größe: 245m) drehen. Die dort lebenden Menschen wären spätestens dann sogar doppelt geschädigt, denn das vorgesehene Areal gehört einer anderen Kommune. Diese befindet sich auch im Pfälzerwald, allerdings in großzügiger Entfernung und somit außer Hör -u. Sichtweite des geplanten Windparks. Hofstätten dagegen, obwohl sich seiner Nähe Windräder drehen würden, käme dann sehr wahrscheinlich auch noch nicht einmal in den Genuss eines finanziellen Obolus. Entsprechend fassungslos und wütend ist die Stimmung im Dorf, schließlich hatte man sich auf die erst im Juli 2020 in Kraft getretene Landesverordnung die Windindustrieplanungen im Biosphärenreservat ausschließt, verlassen. Aber wie es im Moment aussieht, könnte das alles für die Katz gewesen sein.

Und was ist mit dem von Universität Kaiserslautern genehmigten und neu ins Leben gerufenen Sternenpark, der jetzt in den kommenden Monaten massiv beworben wird, um Touristen anzulocken? Um ein solches Areal erfolgreich zu etablieren, braucht es entsprechende Vorausetzungen, die bei Hofstätten im Moment noch idealerweise zu finden sind. Schließlich geht es dabei um die Möglichkeit, ein einmaliges Erlebnis ohne Licht -und Akustikverschmutzung bieten zu können, denn nur so wird man interessierte Menschen auch von sehr weit her anlocken können.
Die Landesregierung in Mainz ficht das indes nicht sonderlich an, denn sie sieht ihr Vorhaben, das Biosphärenreservat für Windindustrieanlagen zu öffnen, wohl als alternativlos an. Folglich lautete die Aussage Malu Dreyers
(frei übersetzt) in der heutigen Rheinpfalz-Ausgabe: Wenn man die Wälder retten möchte, dann muss man (dort Windräder bauen um) mehr für den Klimaschutz tun.

Also werden die Bewohner von Hofstätten wieder gegen den erneut geplanten Windparkstandort Langerkopf in Aktion treten, denn für sie ist dieser Widerstand eben auch alternativlos!

20.05.21 (ds)

 

Artikel der Pirmasenser Zeitung vom 12.05.2021