Schützt das Klima – rettet den Pfälzerwald vor den Grünen: Teil 2


Die Buche – vom Klimabaum zur lukrativen Bruchware!

Der Pfälzerwald wird seitens des grünen Forst -u. Umweltministeriums gerne als das naturnahe Wanderparadies schlechthin beworben. Ist das so? Wir sagen NEIN! In den letzten Jahren wurden Besucher immer öfter Zeuge eines kaschierten, aber sehr nachhaltigen Raubbau am natürlichen Buchenbestand des Pfälzerwaldes. Wie bei dieser Wanderung in der Gemarkung des Forstreviers Johanniskreuz im Mai 2020. Nicht lange, da entdeckt man zahlreiche Buchenholzpolter, die größten von ihnen sind zwischen 20-25 m lang und 2.50 m hoch.

Zweifellos wurde hier ein umfangreiches Waldflurstück einer äußerst gründlichen Durchforstung unterzogen. Eine massive Entnahme von Buchenholz, so weit das Auge den Hang hinunter reicht. Weiter oben stehen Bäume noch (!) dicht an dicht und es ist schattig kühl. Unten durchpflügen Rückegassen im Abstand von 5-10 m wie ein akkurat angelegtes Drainagesystem den Waldboden. Obwohl der Einschlag kurz vor Beginn der Vegetationsperiode stattfand, sind die tiefen Furchen immer noch deutlich sichtbar. Jetzt gibt es dort kaum noch einen flächendeckenden Schattenwurf, die Sonne knallt unbarmherzig vom Himmel herab und trocknet den Boden noch mehr aus. Sollte es mal stärker regnen, wird mehr Wasser ungenutzt abfließen, als im Waldboden versickern und somit gespeichert werden kann. Die anderen Baumarten und die vereinzelt übrig gebliebenen Buchen, die auf einem derart bearbeiteten Untergrund noch stehen, werden es in den kommenden Jahren deutlich schwerer haben, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Die Zunahme von Dürre -u. Sturmschäden ist daher unvermeidlich.

Mal wieder geerntet was nur geht,   © ds (IPP)

Trotzdem beklagen die Verantwortlichen der Landesforsten in der Öffentlichkeit lautstark nun auch das Buchensterben durch den Klimawandel. Reinste Augenwischerei! Natürlich leidet diese Baumart, wie andere auch, unter den mittelbaren und unmittelbaren Folgen des Klimawandels. Aber ebenso lassen eine seit Jahren exzessiv gesteigerte Ernte und der kontinuierlich angewandte Schirmschlag die Altersvielfalt massiv schrumpfen und beeinträchtigen dadurch die Vitalität der Buchenbestände enorm. Eine Übertreibung? Nein! Denn was macht ein auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtetes Forstministerium, wenn es für geschädigtes Nadelholz auf dem Markt so gut nichts mehr bekommt? Es schlägt zwangsläufig diejenigen Holzarten ein, womit noch gutes Geld verdient werden kann. Praktischerweise lässt sich minderwertigeres Buchenholz noch immer als Brennholz verhökern, ergo eignet sich diese Baumart selbst als Bruchware hervorragend, um wirtschaftliche Löcher zu stopfen. Also werden weiterhin fleißig Buchen geerntet, um einen entsprechend lohnenden Gewinn einzufahren.

inklusive Collateralschadens des Waldbodens.    © ds (IPP)

Nicht minder ist es unbegreiflich, warum derart intensive Ausholzungen und der als forstwirtschaftliches Ideal geltende Schirmschlag trotz sichtbarer Folgen für das natürliche Gleichgewicht des Buchenbestandes im Pfälzerwald immer noch favorisiert werden! Warum greift man bei Landesforsten auf diese im Zuge des Klimawandels völlig überalterte Bewirtschaftung zurück? Hat man nichts gelernt oder will man nicht? Auch die im September 2020 medienwirksam verkündete Holzhiebpause für über 100 Jahre alte, geschlossene Buchenbestände ist reinste Spiegelfechterei, denn was soll noch geschützt werden, wenn es de facto so gut wie nicht mehr existiert.

Warum wurde eine Baumart, die in ihrer Beschaffenheit darauf ausgelegt ist, ein dichtes flächendeckendes Kronendach zu bilden, um so ein ideal feuchtes und kühleres Mikroklima zu schaffen, in den vergangenen Jahren kontinuierlich heruntergewirtschaftet? Warum degradierte man den bisher hochgehandelten Klimabaum nun praktischerweise zur lukrativen Bruchware? Und warum war eine grüne Forstministerin in ihrer knapp 10-jährigen Amtszeit nicht in der Lage gewesen, im Hinblick auf den vor allem von ihrer Partei prognostizierten Klimawandel ein konsequentes Umdenken für einen besseren Naturschutz bewirtschafteter Wälder durchzusetzen? Warum ließ sie die rheinland-pfälzischen Landesforsten genauso weiter machen wie bisher, anstatt diesen wirkungsvoll auf die Finger zu hauen? Werden diese katastrophalen Bewirtschaftungsmethoden aktuell nicht sogar intensiviert, um jetzt noch schnell viel Geld zu machen, bevor nur noch Müll zu ernten ist?

Wer sich ein Bild machen möchte, betrachte die Galerie …

Januar 2021 (ds)