Wieder Kerosinablass über der Pfalz


Kerosinablass vom 27.04.2019 aufgenommen in Ranschbach


Update 30.04.2019:

Im Gegensatz zu den Angaben des Luftfahrtbundesamtes, dass die am 27.04.2019 abgelassene Kerosinmenge mit 53,8 Tonnen angibt, bestätigte ein Sprecher der Lufthansa auf Anfrage der Rheinpfalz eine Menge von rund 60 Tonnen. Grund sei eine Störungsanzeige an einem der 4 Triebwerke gewesen.

Bemerkenswert ist die Genauigkeit mit der das Luftfahrtbundesamt hier falsche Werte veröffentlicht hat, immerhin mit einer Stelle hinter dem Komma?!


Update 29.04.2019 – 20:00 Uhr:

Heute Nachmittag hat das Luftfahrtbundesamt Daten zu dem Vorfall veröffentlicht. Dabei wurden unsere schlimmsten Befürchtungen, was die abgelassene Kerosinmenge betrifft, zum Glück nicht bestätigt.

Veröffentlichung von Treibstoffablässen (Fuel Dumping) im deutschen Luftraum Zeile 29:
https://www2.lba.de/data/fueldumping/fueldumping.pdf

Aus den Flugkurven können Start- und Endpunkt eines Kerosinablasses immer nur danach geschätzt werden, was für den jeweiligen Fall plausibel erscheint. Bei der angegeben Menge von 53,8 Tonnen, muss der Pilot die Ventile deutlich später geöffnet und/oder deutlich früher wieder geschlossen haben, als man annehmen konnte. Dass die Unternehmenssprecherin der Lufthansa weder die genaue Ursache mitteilen, noch Angaben zur abgelassenen Kerosinmenge machen konnte, lässt einen bitteren Beigeschmack zurück.


Update 29.04.2019:

Eine Unternehmenssprecherin der Lufthansa hat den Kerosinablass gegenüber der Rheinpfalz bestätigt. Als Grund nannte sie eine „technische Unregelmäßigkeit“. Angaben zur abgelassenen Menge machte sie keine.


28.04.2019:

Noch ist nichts bestätigt, aber, dass wieder Kerosin über der Pfalz und dem angrenzenden Saarland abgelassen wurde, daran kann, angesichts dieser Flugbewegungen am Abend des 27.04.2019, kaum ein Zweifel bestehen:


Eine Boeing 747-430 der Lufthansa (Flug LH432) war um ca. 18:50 Uhr in Frankfurt mit dem Ziel Chicago gestartet. Aber bereits nach ca. 15 Minuten kehrte sie um und nahm zielstrebig Kurs auf den Pfälzerwald. Dort begann sie dann in einer Höhe um die 5000 Meter für 50 Minuten ihre Kreise zu ziehen, bevor sie um ca. 20:50 Uhr wieder in Frankfurt landete.

Legt man diese 50 Minuten für den Kerosinablass zugrunde, könnte sich die Kerosinmenge hier zwischen 75 und 100 Tonnen bewegen, zumal dieser Flugzeugtyp in der Lage ist pro Minute 1,5 bis 2 Tonnen Kerosin in die Umwelt zu entlassen.

Die Ablasshöhe spielt bei der Treibstoffmenge die den Boden erreicht, in diesem Fall ca. 5000 Meter, eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr sind es die Wetterbedingungen, die hier eine Rolle spielen. Diese waren mit den kalten Temperaturen und dem Regen an diesem Abend denkbar schlecht.