Kerosin – da war doch noch etwas…


In Zeiten von Corona, wenn u.a. die Reisebranche daniederliegt und somit der Flugverkehr deutlich abgenommen hat, dann sollte es auch in Sachen Kerosinablass in diesem Jahr gegen Null gehen. Theoretisch. Aber praktisch gesehen bietet sich immer eine Möglichkeit den Hahn aufzudrehen!

Am 10.11. war es dann doch mal wieder soweit. Über dem südöstlichen Teil von Rheinland-Pfalz wurden von einer Zivilmaschine 200kg Kerosin abgelassen. Eigentlich Pipifax, im Gegensatz zu den Mengen ca. 250t im Jahr zuvor. Allerdings werden beim Luftfahrtbundesamt (kurz: LBA) weder ein medizinischer Notfall noch technische Probleme als Gründe aufgeführt. Es war ein simpler Testablass zu Wartungszwecken, frei nach dem Motto: Mal sehen ob’s mit der Treffenquote noch funktioniert.

Und als wäre es damit nicht genug, passiert das Gleiche gerade einmal zwei Tage später über dem nördlichen Baden-Württemberg. Von offizieller Seite wurden keine evtl. dafür in Frage kommende Flüge bestätigt. Aber wenn man sich digital etwas schlau machen will, dann könnte man durchaus fündig werden. Zwei heiße Anwärter gibt es dafür: Flug DE4793 am 10. und Flug DE4792 am 12. November. Die beiden Boeing 767 starteten jeweils vom Flughafen Frankfurt/Hahn, kreisten einige Zeit in der Luft und landeten dann anschließend auf dem Flughafen in Frankfurt.

Warum flog man diesen nicht direkt an, sondern über deutliche Schleifen und Umwege? Sind wir jetzt ein Nürburgring-Gebiet für Flugzeuge? Einfach mal schnell ein paar Runden in entsprechender Flughöhe gedreht für einen Rundum-Checkup, zum Durchlaufen und Durchputzen diverser Leitungen nach einem längeren Stillstand? Oder waren wir das bei Bedarf schon immer, auch vor Corona?

Hallo, geht’s eigentlich noch?!

18.11.2020 (ds)