Mahnwache vor dem Rathaus in Kaiserslautern
Die Stadtwerke Kaiserslautern möchten im Wald (s. Karte) vier Windräder bauen. Eines auf dem Langenberg nördlich der Autobahn A6, eines südlich gegenüber auf dem Queidersberg sowie zwei weitere in Richtung Hochspeyer. Das ist schlecht, denn alle vier Standorte liegen in einer Entwicklungszone des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Das ist bedrohlich, die Stadtwerke wollen noch in 2015 den Bauantrag stellen und vorzeitigen Baubeginn beantragen.
Was tut sich da? Das deutsche MAB-Komitee, zuständig für unsere UNESCO-Biosphärenreservate, hatte im Januar die Aberkennung des Prädikats in Aussicht gestellt, wenn Windräder ins Biosphärenreservat kämen. An der Autobahn sei es vielleicht doch möglich, wegen der „Vorbelastung“. Juristisch fassbar ist dies aber nicht.
Die Stadtwerke Kaiserslautern können hier keine Windräder bauen: Die Zufahrten und Flügeleinwirkungen würden den Wald nordöstlich abschneiden. Der Pfälzerwald würde industriell überprägt, wohl 50 km weit sichtbar. Gemäß § 25 BNatSchG ist beides unzulässig (siehe http://dejure.org/gesetze/BNatSchG/25.html).
Am 5. November lud die Stadt Kaiserslautern zum Scoping-Termin. Den Trägern öffentlicher Belange (TÖB) wurden Projekt und Gutachten vorgestellt. Man konnte nachfragen und weitere Untersuchungen fordern. Die anerkannten Naturschutzverbände sind TÖB. Ein IPP-Mitglied, zugleich Mitglied eines Verbands war als dessen Vertreter eingeladen. Vertrauliche Inhalte kann man hier nicht berichten, jedoch so viel:
Maßgebende TÖB sprachen sich klar gegen diese Windräder aus.
Überdies gab es gewichtige Einwände wegen nicht beachteter Natur- und Kulturgüter sowie der Bedeutung des Gebiets für Kaiserslautern.
Eine Mahnwache – die IPP und die Initiative Pro Natur und Mensch in KL-Nordost nutzten dieses Format vor dem Rathaus. Die Vorbeigehenden sahen unser Anliegen, unsere Symbole und erkannten: Wir sind da! Die Rheinpfalz-Redaktion hat das mit einem Artikel gewürdigt.
11.11.2015 rab