Leben in der sogenannten Energiewende
Wie leben wir in der sogenannten Energiewende? Wohl anders, aber sagt man’s uns?
Rund 1500 Windräder stehen Anfang 2016 in Rheinland-Pfalz [1], weitere 1000 sollen dazukommen [2]. Bis 2030 will die Landesregierung den Strombedarf zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen decken. Zuvor müsste man die Stromspeicher-Hürde (geschätzter Bedarf 3 TWh) überwinden und selbst 2500 Windräder reichen noch nicht, erklären Fachleute [3].
Hier geht es um die Menschen: Wie lebt man umstellt von riesigen Türmen, tags Flügelkreisen am Himmel (bei Wind), nachts rundum Rotblinken?
Beispiel bei Lichtenau, Ostwestfalen:
„Man mag das hässlich finden, muss aber damit leben. Klimaschutz verlangt es.“ So hörte ich neulich. Was aber wenn dieses Leben anwidert? Wenn die sichtbare, dumpf hörbare, diese ewige gleichförmige Unruhe auszehrt? Vielleicht kann man in eine (noch) ruhige Gegend umziehen.
Die übergreifende Antwort ist wohl: Lebt städtisch! In, zwischen, nahe hohen Häusern, im Verkehrstrubel, unter einer Lichtkuppel des Nachts. Gewiss, man kann sich ablenken. Zu Hause in virtuelle Welten tauchen, draußen durch Shopping, Bistrobesuche, Events (wenn man sich’s leisten kann). So wird Energiewende zur Kulturwende.
Jedoch, man kommt wieder nicht zur Ruhe. Der urbane Reizsturm fegt sie hinweg. Das sei der Zeitgeist, die Energiewende füge sich da ein. So höre ich schon sagen und weiter: „Verweigere Dich, aber trage die Folgen.“ Ich sehe, wie sich ein totalitäres Netz über uns spannt, zwischen den Städten von riesigen Türmen getragen.
Warum machen die Verfechter dieser Energiewende das nicht zum Thema? Fragen wir sie!
Rudolf Ahrens-Botzong
[1] http://www.foederal-erneuerbar.de/landesinfo/bundesland/RLP/kategorie/wind/auswahl/188-anzahl_windenergiean/
[2] „Energiewende erfolgreich gemacht“, Kongress, Bündnis 90/Die Grünen, Mainz, Oktober 2015
[3] Karl Linnenfelser, Neustadt/Wstr., Februar 2016