Wandertipp: Im Stumpfwald

Wanderroute: Parkplatz „Am Eiswoog“ – Dreibrunner Tal – Stumpfwaldgericht – Steinkopf – Lindenkopf – Eiskopf – Eiswoog – Parkplatz

Streckenlänge: ca. 10 km

Höhenunterschied: ca. 150 m

Markierungen des Pfälzerwald-Vereins e.V.: weißes Kreuz, weiß-gelber Strich, gelber Strich

Topographische Karte des Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz: 1 : 25.000, Naturpark Pfälzerwald, Blatt 2 Grünstadt und Stumpfwald mit Leiningerland, Ausgabe 2010

Einkehrmöglichkeiten: Seehaus Forelle am Eiswoog

Die Wanderung beginnt am Parkplatz beim Stumpfwalder Forsthaus unter der großen Eisenbahnbrücke, die in einer mächtigen Stahlkonstruktion das Eistal überspannt. Die erste Teilstrecke muss leider auf der nicht ungefährlichen Landstraße L395 von Ramsen nach Alsenborn zurückgelegt werden. Nach etwa 500 m zweigt ein nicht markierter Forstweg nach rechts in das Dreibrunner Tal ab, der uns zunächst leicht ansteigend über eine Distanz von ungefähr 1,5 km in den hinteren Teil des Waldtales zu einem Wildacker führt.

Von hier geht es über eine schmale Schneise stark ansteigend zu unserem ersten Ziel, der Gedenkstätte „Gericht oder Neun Stühle“, die in einer Höhe von ca. 360 m über NN erreicht wird. Die Anlage wurde im Jahre 1933 von der Gemeinde Alsenborn am Platz des überlieferten Stumpfwald-Landgerichtes „Auf dem Stamp“ angelegt. Die Überlieferung weiß zu berichten, dass sich hier vom 6. bis zum 15. Jahrhundert eines von drei kaiserlichen Gerichten im Wormsgau befand, an dem die Grafen von Leiningen und später die Ritter von Alsenborn und der Ritter St. Georg von Ramsen Gericht hielten. Der Platz war wohl gewählt, denn er befand sich an der so bezeichneten Schorlenberg-Straße, einer wichtigen Handelsstraße von Kaiserslautern nach Worms, auf deren alter Trasse wir unseren Weg, nun geführt von der PWV-Markierung „weißes Kreuz“, westwärts fortsetzen.

Wir durchqueren dabei den Steinkopf mit im Alter und den Baumarten wechselnden Waldbeständen, passieren die bereits vom Anfang der Wanderung bekannte Landstraße L395 und stoßen nach längerer Wanderung durch den Lindenkopf auf die Markierung weiß-gelber Strich, der wir nach links folgen. Nach etwa 500 m zweigt diese Markierung nach rechts ab. Wir folgen ihr nicht sondern lenken unseren Schritt geradeaus und folgen dem Wegzeichen „gelber Strich“, das uns von hier aus den weiteren Weg zeigt.

Nach ein paar Schritten erreichen wir die Nordseite der Autobahn Mannheim – Saarbrücken, deren stetiger Lärmpegel schon längere Zeit zu hören war. Leider geleitet uns dieses „Zeichen unserer Zeit“ wenn auch nicht optisch wahrnehmbar, so doch deutlich hörbar noch eine geraume Weile auf unserem Rückweg. Dieser führt uns auf einem Forstweg durch den Eiskopf, dann über einen schmalen Wanderpfad hinunter in das Märzbachtal und von dort aus wieder auf einem breiten Waldweg am Ostufer des Eiswoogs über das Teilstück des barrierefreien Naturerlebnispfads zur wohlverdienten Einkehr im Seehaus Forelle, wo wir unsere Wanderung ausklingen lassen.

Wanderung Stumpfwald

© Topographische Karte des Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz: 1 : 25.000, Naturpark Pfälzerwald, Blatt 2 Grünstadt und Stumpfwald mit Leiningerland, Ausgabe 2010

Wer möchte, kann noch eine gemütliche Fahrt mit der Stumpfwaldbahn machen. Diese Feldbahnen des Vereins „Stumpfwaldbahn Ramsen e.V.“ wurden seinerzeit im regionalen Ton- und Klebsandabbau zwischen Hettenleidelheim, Eisenberg und Ramsen verwendet. Die liebevoll restaurierten Wagen fahren auf einer ca. 3 km langen Strecke. Haltestellen sind Eiswoog, Bockbachtal, Schützenhaus und Ramsen West. Der Zug fast ca. 50 Personen. Zwischen 1. Mai und 3. Oktober kann man an Sonn- und Feiertagen (außer an Christi Himmelfahrt) mit diesen Feldbahnen fahren.

(IPP-Magazin I-2016)