Unser Wald


 

So sieht unser Wald leider nur noch selten aus  © Foto: abs (IPP)

Seit Monaten berichten Forstleute in der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ über ihre Waldungen und ihr Wirken dort. Damit antworten sie offensichtlich jenen Bürgern, die seit Jahren einen schonenden Umgang mit den Wäldern verlangen. In diesen Berichten liest man häufig oder sinngemäß: Holzbilanz positiv, schlagreife Bäume, Verjüngung des Waldes, Wirtschaftsergebnis positiv/negativ sowie Waldumbau wegen des Klimawandels.

Immer öfter bietet sich ein Bild der Zerstörung  © Foto: abs (IPP)

Die Wanderer beobachten draußen – besonders im vergangenen Jahr und derzeit – massiven Einschlag alter Buchen und Eichen, sodass Wälder anschließend einem dünnen Schnurvorhang ähneln. Ökologisch ausgerichtete Stimmen sagen, solcher Schirmschlag (so nennt man es) hinterlässt keinen Wald mit Bäumen aller Altersstufen sondern eine Plantage.

Nun liegt es nahe, im Internet nach holzwirtschaftlichen Daten zu suchen. Beim Thünen-Institut findet man Tabellen, wonach der Laubholzeinschlag in den letzten Jahrzehnten stetig zunahm, seit 1995 sich etwa verdoppelt hat. Zwar importiert Deutschland mehr Holz und Holzprodukte als es exportiert, erzielt dabei aber seit einigen Jahren dennoch einen monetären Überschuss.

Rücken wir nicht die Forstleute draußen ins Blickfeld, sondern schauen wir auf ihre Leitungsebene. Von dort hören wir: „Die Märkte verlangen das Holz; wenn wir nicht liefern, dann geht es eben an die letzten Urwälder.“ Das ist Erpressung!

Jetzt fragen wir: Was zählt mehr? Bürger die ihre Wälder naturnah erhalten wollen oder Märkte? Aus welchem Recht beuten Märkte unsere Wälder und ferne Urwälder aus? Wer könnte und müsste diese Märkte bändigen?

Der Staatswald ist Bürgerwald und soll, wie das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 31.05.1990 ausgeführt hat, vorrangig der Umwelt- und Erholungsfunktion dienen, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Produkte. Doch die Realität sieht anders aus. Bäume werden in viel zu jungem Alter gefällt, so dass es immer weniger alte Bäume mit Höhlen und Totholz gibt, die für den Artenreichtum des Waldes unabdingbar sind.

(rab) 3/18


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